Karl Pansky

Sattler. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1906    † 1943

 

Lebenslauf

Karl Pansky wurde am 9.2.1906 in Leobersdorf (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Sattler- und Taschnergehilfe in Baden (Niederösterreich).

Mitglied einer Betriebszelle, Gebietsleiter der KPÖ von Baden und Umgebung

Karl Pansky war Mitglied der Betriebszelle in der Enzesfelder Metallwarenfabrik. Von 1939 - 1942 war er Gebietsleiter der KPÖ von Baden und Umgebung.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 9. 3. 1942 wurde Karl Pansky verhaftet und am 11. 11. 1942 gemeinsam mit Anton Heřmann, Ladislaus Kiss, Josef Fleischmann, Leopold Hörbinger, Anton Heilegger und Franz Maier (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 15.2.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Anfang 1940 wurde er von [Friedrich] Gaubmann angeworben und zahlte an ihn monatlich einen Betrag von 1. – RM. Im Auftrage des Gaubmann gründete er in den Enzesfelder Metallwerken eine Zelle, welche der Maschinenmeister Franz Fleischmann (…), ein ­gewisser Neumann und der Angeklagte Maier angehörten. (…) An den Besprechungen in der Wohung des Pansky nahm auch die Kommunistin Jost, die der Provinzkommission der KPÖ in Wien angehörte, an den Besprechungen im Winzerhaus in Pfaffstätten die Jost und der Wiener Kommunist Mittendorfer teil. Die Jost sprach über den Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion, die jeweilige politische Lage sowie über den organisatorischen Aufbau der KPÖ und die illegale Arbeit und behandelte dabei auch den Aufbau der Zellen, der nach dem so genannten Dreiersystem erfolgen sollte.“

Gedenktafel

Sein Name steht auf der Gedenktafel der Enzesfelder Metallwerke.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

Ursprünglich Gruppe 40. Am 12. 6. 1946 exhumiert nach Perchtoldsdorfer Friedhof (2C-13-15).

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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